Deutschland wird Fragen zur jüdischen Religion, zum Holocaust und zu Israel in den Einbürgerungstest aufnehmen
Die Fragen sind Teil der Reformen zur Einbürgerung und eine Reaktion auf den zunehmenden Antisemitismus
Als Teil der versprochenen Reformen wird Deutschland bald Änderungen an seinem Einbürgerungstest vornehmen. Diese Änderungen werden Fragen zum Holocaust, zum Existenzrecht Israels und zum jüdischen Leben in Deutschland beinhalten.
Die Änderungen wurden von der deutschen Innenministerin Nancy Faeser in einem Interview mit der deutschen Zeitung Der Spiegel am Dienstag bekannt gegeben.
"Antisemitismus, Rassismus und andere Formen der Menschenverachtung schließen eine Einbürgerung aus", sagte Innenministerin Nancy Faeser dem Spiegel.
"Wer unsere Werte nicht teilt, kann keinen deutschen Pass bekommen. Wir haben eine glasklare rote Linie gezogen", so Faeser.
Deutschland habe eine "besondere Verantwortung" gegenüber den Juden und Israel, so die Innenministerin weiter.
"Aus dem Verbrechen Deutschlands gegen die Menschlichkeit im Holocaust ergibt sich unsere besondere Verantwortung für den Schutz der Juden und für den Schutz des Staates Israel", sagte Faeser. "Diese Verantwortung ist Teil unserer heutigen Identität."
Faeser sagte auch, dass jeder, der ein Deutscher werden wolle, wissen müsse, "was das bedeutet, und die Verantwortung Deutschlands anerkennen".
Sie räumte ein, dass ein Teil des Anstoßes für die Änderungen die Zunahme antisemitischer Vorfälle in Deutschland ist, und zwar schon vor den Gräueltaten der Hamas vom 7. Oktober.
Viele der jüngsten antisemitischen Angriffe in Deutschland wurden von Einwanderern mit muslimischem Hintergrund verübt.
Die neuen Fragen werden Teil eines aktualisierten Einbürgerungstests sein, der den bisherigen aus dem Jahr 2013 ersetzt. Er ist Teil der Bemühungen, das Staatsbürgerschaftsrecht und das Verfahren zur Einbürgerung in Deutschland zu modernisieren. Im Rahmen dieser Bemühungen wird auch eine Einbürgerung nach einer kürzeren Aufenthaltsdauer im Land möglich sein, und es wird für Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit einfacher werden, eine solche zu erhalten.
Im November forderten drei Parteien im deutschen Bundestag die Bundesregierung auf, den Einbürgerungstest im Hinblick auf Antisemitismus und jüdisches Leben im Land zu ändern.
Nach einem im Januar verabschiedeten Gesetz verhindert eine Verurteilung wegen einer antisemitischen, rassistischen oder anderweitig menschenverachtenden Handlung die Einbürgerung.
Die zehn Fragen, die dem Pool von 100 möglichen Testfragen hinzugefügt werden, behandeln unter anderem Themen wie: die erste jüdische Gemeinde auf dem Gebiet Deutschlands, den Namen des jüdischen Gebetshauses, die Grundlage für die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel und die Strafe für Holocaust-Leugnung.
Der Einbürgerungstest besteht aus 33 von 100 Fragen, von denen 17 richtig beantwortet werden müssen, um den Test zu bestehen. Der Test ist nur eine von mehreren Voraussetzungen für die Einbürgerung in Deutschland.
Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel