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Israelische Flagge auf syrischem Platz gefilmt, aber die drusische Gemeinschaft ist uneins über ein Bündnis mit Israel

Israelische Flagge in drusischer Region von Suwayda gehisst (Foto: Screenshot)

Einen Tag nach dem Angriff der israelischen Luftwaffe (IAF) auf eine Militäranlage in der Region Qardahah in Syrien tauchte in den sozialen Medien ein Video auf, das eine israelische Flagge in der drusischen Region von Suwayda zeigt.

Das am Dienstag veröffentlichte Video dokumentierte offenbar die begeisterte Reaktion einiger Mitglieder der syrischen Drusen-Gemeinschaft auf Israels Aktivitäten in Syrien, insbesondere nach Netanjahus Schutzversprechen.

Doch kurz nachdem die Flagge auf dem zentralen Platz der drusischen Stadt gehisst worden war, tauchte ein zweites Video auf, das zeigt, wie die Flagge heruntergerissen, verbrannt und mit Füßen getreten wurde.

Die beiden Videos verdeutlichen die gespaltene Meinung innerhalb der drusischen Gemeinschaft Syriens gegenüber Israel, während die israelische Armee ihre militärischen Aktionen im Süden des Landes intensiviert.

Als Reaktion auf die Entwicklungen in Syrien erklärte Israels Verteidigungsminister Israel Katz: „Wir werden es dem extremistischen islamischen Regime in Syrien nicht erlauben, den Drusen zu schaden. Sollte das Regime den Drusen Schaden zufügen, wird es von uns getroffen werden.“ Er fügte hinzu: „Wir sind unseren drusischen Brüdern in Israel verpflichtet, alles zu tun, um ihre drusischen Brüder in Syrien zu schützen, und wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.“

Die Zusage Israels folgt auf den kollektiven Antrag der Führer der drusischen Gemeinschaft in Syrien, an Israel angegliedert zu werden. Als Antwort darauf hat Israel Schutz, wenn auch nicht den Anschluss, versprochen.

Trotz der scheinbar einstimmigen Bitte der drusischen Führer hat Israels Vorgehen in Syrien gemischte Reaktionen hervorgerufen.

Vor sechs Tagen wurde ein Video veröffentlicht, in dem ein drusischer Mann in Syrien erklärt: „Für seine Eminenz, Scheich Mowafaq Tarif, und unser Volk in Israel, und für Bu 'shebl, Monhal Atshi, für das Volk von Galiläa, dem Karmel, Julis und Kiera: Heute werden wir dem Staat Israel unsere Treue schwören.“

Gleichzeitig gibt es aber auch Aufnahmen von Hunderten Drusen, die sich einer syrischen Demonstration gegen Israels Eingreifen anschließen, ein syrisches Nationallied singen und anti-zionistische Parolen rufen. Während syrische Fahnen zu sehen sind, ist die fünffarbige Flagge der Drusen nicht zu sehen.

In einem Beitrag des israelisch-drusischen Kommentators Mansor Ashkar und zwei weiterer Personen wird die Zurückhaltung, Israel offen zu loben, mit der „Angst, als Verräter Syriens gebrandmarkt und von Dschihadisten ins Visier genommen zu werden“, begründet. Sie betonen, dass die Drusen instinktiv ihre kulturelle Identität verbergen, um negative Konsequenzen und Verfolgung zu vermeiden.

Der Beitrag beschreibt auch das Dilemma, in dem sich die drusische Gemeinschaft in Syrien derzeit befindet:

„Der Hass und die verbalen Angriffe gegen die Drusen sind überwältigend. Syrer und Extremisten aus der muslimisch-arabischen Welt haben nie die Gruppen angegriffen, die die türkische Besatzung eingeladen oder unsere kurdischen Brüder und Schwestern ermordet haben – obwohl die meisten Kurden Muslime sind! Sie haben nie protestiert, als Dschihadisten aus aller Welt kamen, um die Alawiten zu verfolgen. Aber Extremisten finden immer einen Grund, die Drusen zu hassen. Wenn sie uns so behandeln, sollten sie sich nicht wundern oder wütend sein wenn wir uns an Israel wenden, um Schutz zu suchen.“

Viele Drusen identifizieren sich stark mit dem syrisch-arabischen Nationalismus und hegen aufgrund der extrem anti-israelischen Staatsmedien ein tiefes Misstrauen gegenüber Israel.

Als Minderheit fürchten die Drusen sowohl Verfolgung durch muslimische Extremisten in Syrien als auch den Verlust ihrer kulturellen Identität, die manche durch eine Annäherung an Israel gefährdet sehen. Es ist daher verständlich, dass eine Allianz mit Israel in der Region als politisch heikle Entscheidung wahrgenommen wird.

„Während einige Drusen die Hilfe Israels akzeptieren, lehnen andere sie aus ideologischen, historischen und politischen Gründen ab“, so die Einschätzung der drusischen Kommentatoren. „Doch die Drusische Jugendbewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Vereinigung der Drusen über verschiedene Länder hinweg.“

Jo Elizabeth interessiert sich sehr für Politik und kulturelle Entwicklungen. Sie hat Sozialpolitik studiert und einen Master in Jüdischer Philosophie an der Universität Haifa erworben, schreibt aber am liebsten über die Bibel und ihr Hauptthema, den Gott Israels. Als Schriftstellerin verbringt Jo ihre Zeit zwischen dem Vereinigten Königreich und Jerusalem, Israel.

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