Moody's stuft Israels Kreditwürdigkeit zum ersten Mal überhaupt herab
Die Ratingagentur Moody's Investors Service hat die Kreditwürdigkeit Israels zum ersten Mal in der Geschichte herabgestuft und damit die Finanzmärkte erschüttert. Dr. Gil Bafman, Chefvolkswirt der Bank Leumi, erläuterte die Herabstufung und betonte, dass sie angesichts früherer Hinweise von Moody's nicht völlig unerwartet kam.
Laut Bafman setzte Moody's eine Prognose um, die erstmals am 20. November 2023 vorgestellt wurde und auf Schwachstellen hinwies, die sich aus politischer Instabilität, Sicherheitsbedenken und steuerlichen Auswirkungen ergeben. Israels Rating wurde auf A2 herabgestuft, was bei anderen Agenturen einem A entspricht und das Land nun mit Ländern wie Polen und Chile gleichstellt.
Darüber hinaus änderte Moody's seine Prognose auf negativ, was auf mögliche weitere Herabstufungen hinweist, falls sich die Bedingungen verschlechtern. Zu den wichtigsten Bedenken von Moody's gehören die anhaltenden Sicherheitsrisiken, insbesondere in Bezug auf die Hisbollah im Norden Israels, und die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges mit der Hamas.
Trotz dieser Herausforderungen verwies Bafman auf die Stärken Israels, darunter die widerstandsfähige Wirtschaft, die stabilen Finanzinstitute und die wirksame Politik der Zentralbank. Er warnte jedoch davor, dass die Gefahr einer Eskalation nach wie vor groß sei, mit möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen auf mehrere Sektoren und über einen längeren Zeitraum hinweg.
Andere Wirtschaftsexperten schlossen sich dieser Meinung an, wobei Rafi Gozlan von IBI Investments die Vorwegnahme der Herabstufung in den Marktpreisen hervorhob. Auch Ronan Menachem von Mizrachi Tefahot betonte, wie wichtig es sei, sich mit der prognostizierten Herabstufung auseinanderzusetzen, und wies darauf hin, dass sich eine Stabilisierung des Ratings ohne signifikante positive Entwicklungen als schwierig erweisen könnte.
Inmitten der Besorgnis gibt es jedoch auch Hoffnungsschimmer. Menachem wies darauf hin, dass Israels Schuldenstand im Verhältnis zum BIP zwar ansteigt, aber im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften weiterhin günstig ist. Darüber hinaus gibt das Potenzial für eine Markterholung nach dem Konflikt Anlass zu Optimismus, sofern die notwendigen Wirtschaftsreformen durchgeführt werden.
Dennoch hat die Herabstufung zu Forderungen nach entschlossenem Handeln seitens der Wirtschaft und der Politik geführt. Das Business Forum drängte auf einen verantwortungsvollen Haushalt, der sich auf Wachstum, Innovation und Produktivitätssteigerung konzentriert. Ökonomen für Demokratie betonten die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Führung und umsichtiger wirtschaftlicher Entscheidungen, um Israels Zukunft in eine positive Richtung zu lenken.
In der Zwischenzeit unterstrichen Technologieführer die Bedeutung verantwortungsvoller Regierungsführung, wobei einige frühzeitige Wahlen forderten, um Vertrauen in eine Führung zu wecken, die in der Lage ist, wirtschaftliche Herausforderungen effektiv zu bewältigen.
Während die unmittelbare Auswirkung der Herabstufung durch Moody's auf den Finanzmärkten zu spüren ist, gibt die Widerstandsfähigkeit der israelischen Wirtschaft Hoffnung auf eine Erholung. Der Weg in die Zukunft erfordert jedoch konzertierte Anstrengungen von Politikern und Wirtschaftsführern, um die zugrunde liegenden Schwachstellen zu beseitigen und das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.
Dieser Artikel erschien ursprünglich hier und wird mit Genehmigung wiederveröffentlicht.
Isranomics.com ist eine Website, die einen einzigartigen Blick auf Israels Wirtschaft, Unternehmen und Innovationen wirft. Sie gibt einen Überblick über das Geschehen auf den Finanzmärkten des Landes und versorgt ihre Leser mit nützlichen Informationen über israelische Unternehmen, die in Israel und in der ganzen Welt tätig sind. Es ist eine gute Informationsquelle für alle, die Israel von einem unpolitischen Standpunkt aus kennen lernen wollen.